Schon seit über 100 Jahren (Stand 2010) gibt es PKWs – und andere Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Wussten Sie, dass es genau so lange auch schon PKWs – und andere Fahrzeuge – mit Elektroantrieb gibt? Diese hatten auch damals schon einen Akku – logisch, mit einem langen Kabel sind die nicht an einer „Leine“ rumgefahren – und konnten teilweise mit überzeugenden Leistungsdaten aufwarten. Doch ganz bestimmte „Kräfte“ waren damals (wie heute noch) im Spiel…
Der damalige deutsche Kaiser Wilhelm II (geboren 1859 in Berlin) hatte um 1900 mehrere Elektrofahrzeuge. Wenn wir das mit der aktuellen Regierung vergleichen, die hier überhaupt nicht schlecht geredet werden soll, wie viele E Fahrzeuge müsste diese dann heute haben?
Wie wurde die Elektrofahrzeugtechnik bis heute weiter entwickelt? Der Verbrennungsmotor wurde immer weiter forciert. Und die Entwicklung der Elektromotoren in den Fahrzeugen inclusive Akkutechnik stagnierte lange Zeit – eigentlich bis heute noch.
Der Verbrennungsmotor hat einen maximalen Wirkungsgrad von rund 35 %. Das ist jedoch nur unter einer ganz bestimmten Drehzahl möglich. In der Praxis ist dieser Wirkungsgrad, der Eta, viel geringer! Aber wir wollen doch günstig fahren, und nicht unnötig den Motor kühlen müssen. Mindestens 65% Wärmeabfall, nur für ein wenig Heizung im Auto? Zweifel kommen auf.
Das bedeutet, ein Verbrennungsmotor erzeugt sehr viel völlig unnötige, nicht nutzbare Wärme. Dabei erfordert der Verbrennungsmotor sogar noch eine gewaltige regelmässige Portion Wartung, und damit jede Menge Kosten – vom Spritkostenaufwand mal ganz abgesehen. E-Motoren haben rund 90 % Wirkungsgrad. Ein wirklich guter Wert, da kann man einfach nicht meckern!
Renomierte Firmen wie VW, BMW, Mercedes, die allesamt hohe Gewinne einfahren, und somit genug eigenes Geld haben, fordern vom Staat Millionenbeträge, um „neue Technik“, also neue Akkus für Fahrzeuge zu entwickeln. Und sie bekommen die Gelder oft auch. Doch was diese Firmen bisher zu Tage gebracht haben, kann noch nicht so recht überzeugen.
Letztlich ist der Verbrennungsmotor ein Auslaufmodell. Doch viele Autohersteller wollen nichts davon wissen. Es müssen die Fragen erlaubt sein: hat die deutsche Automobilindustrie, Stand 2014, den Anschluss verloren? Welche Zukunft hat ein PKW mit Verbrennungsmotor? Und welche Zukunft hat ein PKW mit Elektromotor? Also diese beiden Fragen sollte man nun doch leicht beantworten können.
Elon Musk, innovativer Kopf von Tesla Motors Inc., 2015 auf dem Tesla Motors Annual Meeting. Urheber Bild: Steve Jurvetson, Flickr. |
Gleichzeitig werden wir Bürger angehalten, uns endlich ein umweltfreundliches Auto zu kaufen. So geschehen zuletzt bei der „großen Abwrackprämie“ von 2009, die nur einen Sinn hatte: die Automobilindustrie, welche zu den größten Industrien, wenn nicht gar die Größte überhaupt gehört, wieder auf die Beine zu helfen. Doch was bewirkte umwelttechnisch die Abwrackprämie? Nun, es wurde letztlich nur alter Schrott gegen neuen Schrott eingetauscht. So kann das doch – eigentlich – nicht funktionieren. Oder? Viele alte Fahrzeuge – die verschrottet wurden – waren im übrigen gar nicht so umweltschädlich, wie immer gesagt wurde. Und viele neue – frisch verkaufte – waren auch nicht besonders umweltfreundlich. Man kann so ein Vorgehen einfach nicht verstehen. Es ist einfach zu kurz gedacht.
Wo genau kann man eigentlich heute (Stand 2014) ein umweltfreundliches Auto kaufen? Viel Auswahl gibt es freilich nicht. Denn alles was mit Benzin, Diesel oder Gas angetrieben wird, kann sicher nicht als umweltfreundliches Fahrzeug bezeichnet werden. Hybridfahrzeuge sind durchaus ein guter Ansatz – aber letztlich lediglich ca. 30% sparsamer, als leistungsgleiche Verbrennerfahrzeuge. Wir brauchen Fahrzeuge, welche 100% sparsamer sind! Und diese müssen auch günstig(er) sein als Verbrennerfahrzeuge. Das wird auch bald schon soweit sein. Hoffe ich…
Es muss dennoch vermutet werden, dass es – von wem oder was auch immer – ein starkes Interesse daran gibt, das wir Bürger alte Technik kaufen sollen. Denn diese alte Technik hat Ihre Entwicklungskosten lange eingespielt. Und diese alte Technik verursacht Folgekosten in Form von Wartung. Dies wieder bringt neues Geld in die Industriekassen, und damit letztlich in die Staatskassen. Wem ist also damit gedient, wenn wir nur noch mit Elektrofahrzeugen fahren? Keine Zündkerzen. Kein Auspuff. Kein Öl. Keine Einspritzpumpen, Kein Benzin, kein Diesel wird verkauft. Und keine/kaum Wartung. Viele Firmen, die genau und teilw. ausschl. diese Teile produzieren, würden pleite gehen. Teilweise stecken sehr viele Mitarbeiter dahinter….
In wie weit wäre die heutige Welt besser, wenn seit 1900 die Elektroautos immer mehr zugelegt hätten? Eine interessante Frage, wie ich finde.
Tesla Model S Facelift an einem Supercharger. Bildurheber: Wikipedia, Unimog404 |
Doch es gibt auch – meist sehr kleine – Firmen, die den großen Firmen der Autoindustrie mal so richtig zeigen, wo der Hase lang laufen (fahren) könnte. Tesla Motors, ein US amerikanisches Unternehmen in Kalifornien baut z.B. elektrische Sportwagen, die sich auch vor Porsche und Co nicht verstecken müssen. Gleichzeitig wird eine sehr hohe Reichweite geboten, wenn man „normal“ fährt. Es geht doch.
Auch der kroatische Sportwagenhersteller Rimac fällt pos. auf. Unternehmensgründer Mate Rimac baut Elektrosportwagen als Einzelstücke. Die haben sogar dermaßen hohe Beschleunigungen und Endgeschwindigkeiten zu bieten, das viele andere Sportwagenhersteller mit Verbrennungsmotor hochrot werden. Dabei werden keine Komponenten zugekauft, sondern alles selber produziert, sogar die dafür notwendigen Werkzeuge. Daraus ergibt sich eine hohe Flexibilität, eine hohe Unabhängigkeit, aber auch die Tatsache, mit rel. wenig Geld sehr viel entwickeln zu können. Tatsächlich ist das Ergebnis, der Elektrosportwagen vom Typ „Concept One“ mehr als überzeugend. Mal ehrlich: wer wollte nicht gerne so ein modernes, innovatives Fahrzeug sein Eigen nennen?
Zu erwähnen ist noch, dass es in Deutschland mittlerweile mehrere Firmen gibt, welche jeden herkömmlichen Verbrenner PKW offiziell mit TÜV Abnahme zu einem Elektroantrieb verhelfen. Gut zu wissen ist auch, das der Gebrauchtwagenhändler Stüber in Obrigheim immer einige alte aber noch gut erhaltene Elektroautos im Lager hat. Da kann man doch nicht meckern 🙂 Im Gegenteil. Das erfreut!
Eines noch: Wer war Nikola Tesla eigentlich? Über ihn hatten wir (hier) noch nicht geschrieben. Er war ein Erfinder, Physiker und Elektroingenieur, und hat viele Dinge erfunden, z.B. auch den Elektromotor. Damit ist er praktisch der Urvater der heutigen Elektromaschinentechnik, also letztlich der heutigen Elektromotoren. Viele – z.T. auch abenteuerliche – Visionen hatte er. Oft wurde er nicht ernst genommen, wie so oft bei Visionären. Nikola Tesla wurde 1856 in Kroation geboren. Nachdem er lange Zeit in Geldnot war, und auch Studiengebühren nicht bezahlte, wurde er der Universität verwiesen, so jedenfalls die Auskunft von Wikipedia. 1884 zog er mit sehr bescheidenen Finanzmitteln nach New York, und arbeitete schon nach wenigen Tagen in der Firma von Thomas Alva Edison, welcher u.a. die Telegrafie erfand. Nikola Tesla verstarb 1943 in New York.
So Leute, jeder Beitrag hat mal ein Ende. Vielen Dank für das Lesen.
Freundliche Grüße, Jürgen Blumenkamp